SDG Impact Awards und Engagement Award 2025 verliehen

Im Rahmen der Promotionsfeier der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät wurden zum vierten Mal wissenschaftliche Arbeiten auf Bachelor-, Master- und Doktoratsstufe ausgezeichnet, die einen Beitrag der Wissenschaft zur Erreichung der UN Sustainable Development Goals (SDGs) leisten und damit einen Impact auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft haben. Ergänzend dazu wurde der Engagement Award verliehen – ein Preis für aussergewöhnliches Engagement neben dem Studium, dessen Gewinnerin durch ein Live-Voting vom Publikum gewählt wurde.
Der SDG Impact Award würdigt Abschlussarbeiten, die sich inhaltlich mit einem oder mehreren der 17 UN Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen auseinandersetzen und wissenschaftliche Grundlagen oder Lösungsansetze zur Verbesserung in diesen Bereichen liefern. Je eine Arbeit auf Bachelor-, Master- oder Doktoratsstufe wurde prämiert. Die Auszeichnung sind mit je CHF 1'000 dotiert.
Mit dem Preis für besonderes Engagement wurden Studierende bzw. Absolvent:innen geehrt, die sich durch besonderes Engagement neben dem Studium hervorgetan haben. Die Gewinnerin des Engagement Awards wurde im Rahmen eines Live-Votings unter den dre Nominierten von den Gästen im Saal gewählt. Der Preis ist insgesamt ebenfalls mit CHF 1'000 dotiert, die beiden Nominierten erhalten je CHF 500.
Doktoratsstufe: Dario Stähelin
Mit seiner hervorragenden Dissertation mit dem Titel «Digital Empowerment of Patients and Health Providers for Collaboration in Chronic Care» leistet Dario Stähelin einen entscheidenden Beitrag für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele SDG 3 «Gesundheit und Wohlergehen», SDG 9 «Industrie, Innovation und Infrastruktur» und SDG 10 «Weniger Ungleichheiten».
Dario Stähelin (32) hat Betriebswirtschaftslehre im Bachelor und Business Innovation im Master an der HSG studiert. Schon damals begeisterte ihn das Potenzial von Technologie im Gesundheitswesen. Heute forscht und lehrt er Digital Health und Wirtschaftsinformatik an der Ostschweizer Fachhochschule. In seiner Freizeit fotografiert er gerne Tiere, gärtnert, oder liest SciFi-Bücher.
Betreuung: Prof. Gerhard Schwabe
Kontakt: LinkedIn Dario Stähelin
«Digitale Helfer: Gemeinsam chronische Erkrankungen angehen» (Abstract lesen)
Frau Müller ist eine von 2.2 Millionen in der Schweiz, die an chronischen Erkrankungen leiden: Tendenz steigend. Gleichzeitig gibt es zu wenig medizinisches Personal. Das stellt Gesundheitssysteme vor Herausforderungen. Können digitale Tools helfen? Das hat Dario Stähelin in seiner Dissertation untersucht. Heute sind digitale Helfer oft entweder nur für Fachkräfte oder PatientInnen, aber nicht für beiden Seiten. Seine Forschung zeigt, dass eine enge Zusammenarbeit von PatientInnen und Fachkräften entscheidend ist. Er erforscht die Gestaltung solcher Tools, die beide Seiten gleichzeitig unterstützen. Ziel ist die Verknüpfung des Selbstmanagement der Patienten mit den Konsultationen. Digitale Lösungen sind so nicht isolierte Werkzeuge, sondern eine echte Hilfe für gemeinsame Entscheidungen. Frau Müller hat so ein Tool in der Hand, mit dem sie ihre Therapie besser in den Alltag integrieren und ihre Lebensqualität steigern kann.
Masterstufe: Hui Zhang
Mit ihrer hervorragenden Masterarbeit mit dem Titel «Seeding interventions to increase participation in voluntary environmental programs» leistet Hui Zhang einen entscheidenden Beitrag für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele SDG 2 «Kein Hunger», SDG 13 «Massnahmen zum Klimaschutz» und SDG 15 «Leben an Land».
Hui Zhang (26) studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Zürich und schloss ihr Studium 2024 mit einem Master ab. Während ihres Studiums konzentrierte sie sich auf Interventionen zur Verbesserung der Beteiligung an einer nachhaltigen Landwirtschaft. Zurzeit promoviert sie an der HEC Lausanne in Volkswirtschaftslehre. In ihrer Freizeit spielt sie gerne Videospiele und backt.
Betreuung: Prof. René Algesheimer
Kontakt: LinkedIn Hui Zhang
«Bekämpfung der Entwaldung: Die Agroforstwirtschaft im Kakaoanbau fördern» (Abstract lesen)
Die Hälfte des weltweit produzierten Kakaos stammt aus der Elfenbeinküste und Ghana. In diesen Ländern war der Kakaoanbau in den letzten zwei Jahrzehnten für rund 50 % der Entwaldung verantwortlich. Die Agroforstwirtschaft, also die Integration von Bäumen in den Kakaoanbau, bietet den Landwirt:innen die Möglichkeit, die Produktivität zu steigern und Umweltschäden zu verringern. Doch die Akzeptanz ist noch gering. Im Rahmen einer grösseren Zusammenarbeit mit der ETH Zürich und der University of Cambridge wurden in dieser Masterarbeit Simulationen auf Basis einer Erhebung in 120 Dörfern durchgeführt. Im Rahmen des Projekts wurden Werbestrategien entwickelt, um die Teilnahme an einem freiwilligen Umweltprogramm zu erhöhen, und deren Wirksamkeit getestet. Die Ergebnisse verdeutlichen das Potenzial kostengünstiger Massnahmen für den Umweltschutz. Die Ergebnisse des Projekts wurden auf der Sunbelt-Konferenz (Edinburgh, 2024) vorgestellt und haben zu weiteren Forschungsvorschlägen geführt.
Bachelorstufe: Maya Guido
Mit ihrer hervorragenden Bachelorarbeit mit dem Titel «Towards inclusivity in machine learning development: Building data annotation tools for visually impaired people» leistet Maya Guido einen entscheidenden Beitrag für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele SDG 8 «Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum», SDG 9 «Industrie, Innovation und Infrastruktur» und SDG 10 «Weniger Ungleichheiten».
Maya Guido hat Informatik an der Universität Zürich studiert und arbeitet derzeit als Engineering Program Manager im Computer Vision Lab von Apple in Zürich. Sie beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie Technologie verantwortungsvoll, inklusiv und im Einklang mit menschlichen Werten entwickelt werden kann. Neben ihrer Arbeit und Forschung ist Maya Vorstandsmitglied des Schweizerischen Blindenverbunds und arbeitet daran, Initiativen zu lancieren, die den Zugang zu technologischer Bildung für sehbehinderte Menschen erweitern. Durch ihre Beiträge hofft sie unterprivilegierte Gemeinschaften zu stärken und eine größere Inklusion in der Welt der Technik zu fördern.
Betreuung: Prof. Elaine Huang
Kontakt: LinkedIn Maya Guido
«Um eine KI zu entwickeln, die für alle funktioniert, müssen alle daran mitarbeiten » (Abstract lesen)
Viele Modelle des maschinellen Lernens basieren auf Daten, die traditionell von Menschen beschriftet werden. Diese Eingaben können die Art und Weise beeinflussen, wie KI-Systeme die Welt verstehen und Entscheidungen treffen. Infolgedessen kann die KI voreingenommene oder eingeschränkte Sichtweisen der Menschen übernehmen, die ihre Daten beschriften. Dies kann zu ungleichen Ergebnissen führen, insbesondere für unterrepräsentierte Gemeinschaften, die in der Vergangenheit weniger Möglichkeiten hatten, an solchen Phasen der ML-Entwicklungspipeline teilzunehmen. In ihrer Bachelorarbeit befasst sich Maya Guido mit dieser Herausforderung und entwickelt ein Tool, das es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, aktiv zur Datenbeschriftung beizutragen. Das Tool wurde mit und für diese Gemeinschaft entwickelt. Es ermöglicht den Nutzenden, Audiodaten nicht visuell zu annotieren, indem es die Ausgabe von Bildschirmlesegeräten und eine barrierefreie Tastaturnavigation nutzt. Solche inklusiven Tools für das maschinelle Lernen sind ein Schritt, um sicherzustellen, dass die KI von der Vielfalt derer geprägt ist, denen sie dienen soll.
Engagement Award: Linda Alessandra Fenner

Linda Alessandra Fenner hat sich über mehrere Jahre mit aussergewöhnlichem Engagement für die Studierendengemeinschaft der Fakultät eingesetzt. Als Eventvorstand des Fachvereins Oekonomie organisierte sie 5 bis 10 Events pro Semester – darunter Highlights wie das OecConnect, das Nachtseminar oder die Plattenbar. Dabei führte sie ein Team von über 25 Mitgliedern mit Herz, Tatkraft und inspirierender Energie. Linda war mehr als nur eine Organisatorin: Sie war Gesicht und Motor des Eventteams, treibende Kraft hinter unzähligen Ideen und echte Motivatorin. Mit ihrer offenen, positiven Art hat sie eine starke Gemeinschaft unter den Studierenden aufgebaut und geprägt. Darüber hinaus engagierte sie sich im VSUZH-Rat für gesamtuniversitäre Anliegen und war als Ratsmitglied Teil der Fraktion fvoec x ICU. Durch ihre Arbeit hat sie das studentische Leben nicht nur bereichert, sondern nachhaltig verändert – und damit ein Zeichen für gelebtes studentisches Engagement gesetzt.
communication@oec.uzh.ch