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Christiane Barz hat an der Universität Karlsruhe (TH) in Deutschland Wirtschaftsingenieurwesen studiert und promoviert. Nach zwei Jahren als Postdoc an der Booth School of Business der University of Chicago, Illinois, war sie Assistant Professor (tenure track) in der «Decisions Operations and Technology»- Gruppe der UCLA Anderson School of Management, Kalifornien. Nach einer kurzen Zeit an der TU Berlin als Professorin für industrielles Produktions- und Dienstleistungsmanagement wechselte sie im Sommer 2016 an die Universität Zürich.
Ich habe mich als Studentin an der Universität stets daheim und in Unternehmen als fremd empfunden. Ich bin froh, dass ich diesem Gefühl gefolgt bin und so meinen Weg gefunden habe. Mathematik hatte mich dabei immer fasziniert, aber ich hatte auch viele andere Interessen. Im Endeffekt ergab sich meine Laufbahn aber aus einem Weg, der mit viel Glück und Pech verbunden war (auch wenn ich im Nachhinein über viele Dinge froh bin, die ich damals als Pech empfand). Ich war stets neugierig und wollte Zusammenhänge verstehen, hatte keine Angst vor Neuem, aber genug Respekt, um mich ausführlich darüber zu informieren. Das sind gute Voraussetzungen für eine universitäre Laufbahn, aber auch für viele andere Wege.
Keine einzelne Leistung sondern darauf, dass ich nie aufgegeben habe, auch wenn es hart wurde, und mich allen Herausforderungen gestellt habe. Darauf, dass ich mir meinen Weg erkämpft und dabei Freunde gewonnen und eine Familie gegründet habe.
Aus dem Leben. In meinem Kopf ist alles in meinem Leben ein stochastischer Entscheidungsprozess: die Frage, wie viel Müsli ich meinem Sohn morgens vor die Nase stelle, wie viel Klopapier ich einkaufen soll, aber natürlich auch fast jede Entscheidung, die ein Unternehmen treffen muss.
Ich denke, das Zusammenspiel von Informatik und Wirtschaftswissenschaften ist eines der grossen Herausstellungsmerkmale. Im heutigen Big Data Zeitalter beginnen diese Disziplinen sich immer weiter zu vereinen. Diese Kombination ist eine grosse Stärke.
Ich denke, heutige Maturandinnen oder Studentinnen stehen unter einem grossen Druck, es allen recht machen zu sollen. Statt einer anderen, moderneren Rollenverteilung wird heute von Frauen oft verlangt, dass sie alles übernehmen: Man soll Karrierefrau, liebevolle Mutter, Sterneköchin, perfekte Hausfrau und aufmerksame Partnerin sein. Da verliert man schnell ein Auge dafür, was realistisch ist. Ich hoffe, dass die heutigen Maturandinnen und Studentinnen Ihren eigenen Weg finden.