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Seit dem 1. September 2022 ist Doreen Flick-Holtsch Ordentliche Professorin für Gymnasial- und Wirtschaftspädagogik am Institut für Erziehungswissenschaften und am Institut für Betriebswirtschaftslehre (Doppelprofessur). In einem kurzen Interview beantwortet sie, was sie in Forschung und Lehre erreichen möchte.
Wo liegen Ihre Forschungsschwerpunkte?
Meine Aktivitäten in der Forschung umfassen drei Themenbereiche. Einerseits befasse ich mich mit der Kompetenz von Lehrpersonen im Bereich «Wirtschaft», beispielsweise mit der Fähigkeit von Lehrenden, ihre Lernenden im Unterricht kognitiv zu aktivieren. Andererseits erfasse ich Kompetenzen von Lernenden im kaufmännischen Bereich, zum Beispiel ihre fachliche und soziale Kompetenz. Zu diesem Zweck setze ich vorwiegend quantitative Methoden (z. B. technologiebasierte Tests) ein. Je nach Fragestellung ist es jedoch unerlässlich, auch mit qualitativen Methoden (z. B. Interviews, Beobachtungen) zu arbeiten. Der dritte Bereich bezieht sich auf das Forschungsthema «Entrepreneurship». Diesbezüglich freue ich mich besonders darauf, verschiedenen Fragestellungen zur «Entrepreneurship Education» an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät künftig vertieft nachgehen zu können, weil die Förderung von unternehmerischen Intentionen und unternehmerischer Kompetenz beispielsweise von Studierenden und Absolvent:innen einer kaufmännischen Lehre verschiedene Inhalte aus den Wirtschaftswissenschaften und der Pädagogik zu verbinden vermag.
Was möchten Sie den Studierenden vermitteln?
Gerne möchte ich Studierenden meine Begeisterung für interdisziplinäre und empirische Forschung näher bringen. Dazu gehört auch das Critical Thinking, das heisst die Bewertung von Informationen und das Treffen informierter Entscheidungen in verschiedenen gesellschaftlich relevanten Situationen.
Spezifisch mit Blick auf das Fach «Wirtschaft und Recht» sollen angehende Lehrpersonen nicht nur fachliche und fachdidaktische Konzepte der Wirtschaftswissenschaften kennenlernen, sondern auch die entsprechenden Forschungsbefunde. Als künftige Lehrpersonen werden sie ihrerseits das Critical Thinking ihrer Schüler:innen zu fördern haben und müssen daher selbst über diese in der heutigen Zeit unabdingbare Kompetenz verfügen. Um dieses Ziel zu erreichen, möchte ich erlebbare und authentische Lehrveranstaltungen umsetzen, in denen Studierende beispielsweise durch die kritische Auseinandersetzung mit Forschungsergebnissen zum Critical Thinking angeregt werden – sei dies in analogen oder digitalen Formaten.
Worauf freuen Sie sich am meisten?
Ich freue mich schon sehr darauf, mit meinen wirtschaftspädagogischen Schwerpunkten in Forschung und Lehre an die Aktivitäten der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät anzuknüpfen, zum Beispiel in Bezug auf die fachdidaktische Kompetenz von Lehrpersonen für «Wirtschaft und Recht» und die kaufmännische Kompetenz von Lernenden einer beruflichen Grundbildung. Ausserdem blicke ich mit viel Vorfreude auf die Zusammenarbeit mit meinen neuen Kolleg:innen und die Möglichkeit, Themen gemeinsam zu entwickeln, die auch künftig zur Sichtbarkeit und zum internationalen Renommee der bereits sehr gut profilierten Fakultät beitragen sollen.
Was ich an meinen Aktivitäten besonders schätze, ist das Agieren an der bereits angesprochenen Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Pädagogik. Im Rahmen der Doppelprofessur WWF und PHF kann ich an beiden Fakultäten Synergien herstellen, zum Beispiel beim Thema «Entrepreneurship Education» und mit Blick auf die Förderung von Critical Thinking bei Gymnasiast:innen, Lernenden und Studierenden. Critical Thinking ist an den Maturitätsschulen für die Studierfähigkeit von Gymnasiast:innen und somit auch für den Studienerfolg von künftigen Studierenden der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät von grosser Bedeutung. Ich freue mich daher darauf, einen Schwerpunkt auf Lehrveranstaltungen legen zu können, in denen wir Studierende und angehende Lehrpersonen noch stärker für dieses Thema sensibilisieren und im Hinblick darauf evidenzbasiert ausbilden.
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