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Die Lage und die Ambiance. Der uniTurm ist für die Universität Zürich zentral und symbolisch, deshalb komme ich gerne hierher.
Es war ein glücklicher Zufall, dass ich die Berufung an die Universität Zürich erhielt. Für eine Berufung braucht es neben harter Arbeit und etwas Talent immer auch eine Menge Glück.
Das nicht, aber es war für mich schon früh klar, dass ich einen technischen oder naturwissenschaftlichen Beruf ergreifen will. Eine akademische Laufbahn ist schwer planbar. Ich sah dank meinem Vater die Möglichkeiten, die sich als Professor ergeben. Ich hatte andererseits auch immer ein grosses Interesse am Praktischen. Deshalb habe ich nach der Promotion eine Stelle in der Industrieforschung angenommen. Hätte es mit der akademischen Laufbahn nicht geklappt, wäre ich in der Industrie geblieben.
Pilot hat mich fasziniert, Lokomotivführer wollte ich auch mal werden. Ich habe heute noch eine Modelleisenbahn, die jedoch seit über zwanzig Jahren ruht. Mit 15 wusste ich, dass mein Studium und Beruf sich auf Computer fokussieren sollten. Das Fach Informatik gab es damals noch nicht.
Die Schweiz hat immer davon profitiert, dass sie offen war für neue Ideen und Personen, die von aussen gekommen sind. Das hat die Transformation von einem armen Agrarland zu einem wohlhabenden Industrie- und Dienstleistungsland bewirkt. Die Vorstellung, wir müssten uns gegen aussen abschotten, gefährdet diesen Erfolg. Die Insel der Seligen ist kein Erfolgsrezept für die Schweiz.
Dass die Wissenschaften offen und international bleiben. Und dass wir Nachwuchs fördern und diejenigen rekrutieren, die das Potenzial haben, besser zu werden als wir selbst.
Beides zeitlich unter einen Hut zu bekommen. Einerseits geht es um das Steuern des Instituts in derzeit bewegtem Fahrwasser. Wir müssen talentierten Nachwuchs finden und ein Umfeld schaffen, damit gute Leute bleiben. Als Leiter meiner Forschungsgruppe schaue ich, dass meine Leute optimal forschen und sich qualifizieren können – und dass ich sie dabei anleiten und unterstützen kann. Meine eigene Forschungsleistung entsteht weitgehend in der Interaktion mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs.
Leider haben viele Leute ein falsches Berufsbild. Informatik ist cool. Wir interagieren mit Menschen, finden Lösungen für herausfordernde Probleme, gestalten und bauen Systeme. Informatik ermöglicht Dinge, die vorher nicht möglich waren. Wir sollten das Berufsbild klarer und besser vermitteln; hierbei spielen auch die Medien eine wichtige Rolle.
Ich fotografiere gerne. Und wenn ich irgendwann einmal mehr Zeit habe - wohl eher nach meiner Pensionierung – dann freue ich mich darauf, wieder vermehrt das zu lesen, was ich möchte und weniger das, was ich muss.
Oh. (Überlegt ein paar Sekunden). Mit einem feinen Dessert, etwa im Restaurant Terrasse am Bellevue, wo wir uns ursprünglich treffen wollten. Dort gibt es das „Gran Finale“, ein phantastisches grosses Dessert. Oder mit etwas Unverhofftem. Ein Tag entwickelt sich anders als erwartet, die Sonne kommt, und wir entschliessen uns spontan für einen Ausflug in die Berge. Den Moment, sich für Ungeplantes zu entscheiden und aus dem Alltag auszubrechen, den mag ich.
Authorin: Aileen Zumstein