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Manuel Günther ist seit dem 1. Juli 2020 Assistenzprofessor für Artificial Intelligence and Machine Learning am Institut für Informatik. In einem Kurzinterview beantwortet er, was er in Forschung und Lehre erreichen möchte.
Wo liegen Ihre Forschungsschwerpunkte?
Ein sehr spannendes Feld im maschinellen Lernen liegt in der Klassifikation des Unbekannten. Nehmen wir einmal an, ein Algorithmus hat gelernt, anhand von Bildern Äpfel, Birnen und Bananen zu unterscheiden. Wenn man diesem Algorithmus ein Bild einer Birne vorlegt, wird es dieses mit hoher Wahrscheinlichkeit als Birne klassifizieren. Was passiert aber, wenn man diesem Algorithmus das Bild einer Apfelsine vorlegt? Da er nur drei Antworten kennt, wird er eine dieser drei Antworten auswählen, obwohl die richtige Antwort wäre: Ich weiss es nicht. Ein Schwerpunkt meiner Forschung wird es sein, dem Algorithmus die Möglichkeit zu geben, etwas Unbekanntes als unbekannt zu klassifizieren.
Was möchten Sie den Studierenden vermitteln?
In meinen Vorlesungen versuche ich, den Spagat hinzubekommen, die Studierenden sowohl auf eine praktische Anstellung in der freien Wirtschaft, als auch auf eine wissenschaftliche Karriere vorzubereiten. Dies tue ich, indem ich einerseits die mathematischen Details in einer angemessenen Tiefe vermittle, andererseits viele Beispiele aufzeige, die auch die Studierenden selbst lösen können, gerne auch auf eine kreative Art und Weise.
Des Weiteren bin ich ein Verfechter der reproduzierbaren Forschung und der quelloffenen Programmierung, die es ermöglichen, Forschung auf dem Stand der Technik durchzuführen, ohne sich mit der oft langwierigen und fehleranfälligen Neuimplementierung von Algorithmen zu quälen. Ich hoffe, dieses Paradigma auch meinen Studierenden Nahe bringen zu können.
Worauf freuen Sie sich am meisten?
Am meisten freue ich mich darauf, mein Wissen im Bereich des maschinellen Lernens an die Studierenden weitergeben zu dürfen und zu sehen, wie zumindest einige von ihnen meine Begeisterung für das Thema teilen. Weiterhin bin ich neugierig auf die neuen Kollegen und freue mich auf interessante Diskussionen, sowohl wissenschaftlich, als auch persönlich. Nicht zuletzt bin ich ein begeisterter Wanderer und Skifahrer und gespannt auf viele Touren durch die Schweizer Berge.