Navigation auf uzh.ch
Eher selten, ich arbeite meistens durch. Etwa alle zwei Wochen gehe ich mit dem Team essen und freue mich, mit meinen Mitarbeitenden über Gott und die Welt zu plaudern.
Ja, wir haben zwei Tests gemacht. Als Informatikprofessor sehe ich mich unter anderem als Prototyphersteller. Wir können damit zeigen, dass wir nicht nur wissenschaftlich Neues liefern, sondern diese neuen Funktionen auch praktisch in die Gesellschaft einbringen können.
Ja, da bin ich ziemlich sicher. Von den heutigen werden vielleicht eine bis zwei überleben, daneben werden neue entstehen. Auch Staaten werden Kryptowährungen lancieren, wie das Venezuela bereits mit dem «Petro» gemacht hat und wie dies Singapur sowie Schweden stark diskutieren.
Es ist eine Mischung aus Hype, Goldgräberstimmung und dem Wunsch, die eierlegende Wollmilchsau gefunden zu haben. Der Hype ist berechtigt, weil man zum ersten Mal eine vollständig verteilte «Datenbank» kreiert hat, die ohne zentralen Administrator auskommt und an der jeder lesend und schreibend teilnehmen kann, ohne dass das, was einmal persistiert wurde, wieder gelöscht werden kann.
Weil heute jeder meint, er muss eine Blockchain verwenden. Und das stimmt einfach nicht. Oft kann ich genauso gut eine traditionelle und verteilte Datenbank verwenden. Aber bei allen Systemen, bei denen es keine zentrale Instanz geben soll, die jedoch Vertrauen schafft, kann eine Blockchain sinnvoll sein. Wahlen in Ländern, in denen die Bürgerinnen und Bürger der Wahlorganisation nicht trauen, sind ein solches Beispiel.
Sie werden lachen, aber ich habe bisher noch nie einen Ratschlag gegeben, weil es meistens die Studierenden waren, die mit einer Idee zu mir kamen. Wenn ich aber einen geben müsste, würde ich sagen: Baut zuerst einen Prototyp. Wenn dieser funktioniert, es einen Use Case gibt und jemand im Team gut präsentieren kann, habt ihr gute Chancen, Investoren zu finden.
Diese Entscheidung habe ich damals spontan im Auto gefällt, nachdem ich vorab zwei Alternativen im Detail einander gegenübergestellt hatte. Ich hatte je einen Studienplatz auf sicher: Informatik und Musik. Die Informatik hat gewonnen, weil mir die Wahl zukunftssicherer schien. Also habe ich zu meinem Vater gesagt: «Bieg ab», und dann habe ich in Karlsruhe Informatik studiert.
Was mich immer wieder an der Uni gehalten hat, ist die Freiheit, zu entscheiden, woran ich arbeite. Das kann die Industrie heutzutage nicht mehr bieten.
(schmunzelt) Nein. Aber netzwerktechnisch ist unser Haus gut ausgerüstet, den Elektroplan habe ich selbst entworfen.
Mit einer Tüte Zeit, die ich frei verwenden kann. Zum Beispiel um die Eiskunstlaufkür meiner Tochter zu sehen. Oder um Klarinette zu spielen. Im Moment spiele ich nur in einem Orchester, bald vielleicht wieder in zweien, darauf freue ich mich.
Australien. Das Land ist so facettenreich. Man sitzt im Hunter Valley bei einer Flasche Wein, und plötzlich hüpft eine Herde Kängurus vorbei, das ist wie in einer anderen Welt. Und ich mag die Oper in Sydney, die Akustik ist irre.
Authorin: Priska Feichter