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Alumnus Beat Hedinger lebt seinen Traum. Er ist Militärpilot, fördert den Nachwuchs bei SPHAIR und hat bei Auslandeinsätzen im Balkan an seiner Dissertation geschrieben.
Wir Berufsmilitärpiloten verteidigen die Schweiz und bilden eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden Dienstleistungen von Polizei und Rega. Wir leisten beispielsweise Helikopter-Pikettdienst für die Personensuche, Katastrophenhilfe und Search and Rescue. Bei Waldbränden setzt man beispielsweise zuerst zivile Helikopter ein, diese können aber nur 500 Liter Wasser pro Wurf führen – unsere 2,5 Tonnen. Oder bei einem Sucheinsatz zieht der Rega-Helikopter nach spätestens einer Stunde ab – danach übernehmen wir. Dank unseren Infrarotgeräten können wir solche Einsätze auch nachts fliegen. Mit den Berufsmilitärpiloten hat der Staat eine strategische Reserve für solche Einsatzbereiche, weil es nicht ökonomisch wäre, sie zivil zu betreiben. Wenn wir ein sicheres Land bieten wollen, dann müssen wir investieren. Seit dem Konflikt in der Ukraine ist das deutlich geworden.
Ich wollte als Kind immer Pfadiführer werden. Ich wollte organisieren, optimieren, zusammenhalten, weiterbringen. Da lag das Wirtschaftsstudium auf der Hand, insbesondere Management und Economics, das die besten Seiten von VWL und BWL kombiniert.
Sehr viel. Insbesondere als Geschäftsleiter von SPHAIR und Kommandant der Helikopterausbildung der Luftwaffe muss ich sehr analytisch und ganzheitlich denken, was ich in VWL-Vorlesungen gelernt habe. Aus der BWL wende ich Rechnungswesen und Marketing an – und auch das wissenschaftliche Arbeiten, wenn ich ein Konzept erstelle oder ein Projekt aufgleise.
Unbedingt, und als zweites Studium Psychologie. Vor allem das Interdisziplinäre hat mich interessiert. Meine Dissertation habe ich an der Schnittstelle zwischen Psychologie und Ökonomie geschrieben. Dieser Bereich ist auch in der Arbeit sehr wichtig, weil wir mit Menschen und nicht mit Maschinen oder Grosskonzernen arbeiten.
Meinen Höhepunkt hatte ich in Griechenland im Jahr 2015: Da durfte ich ein Dorf vor den Flammen retten. Es gibt nichts Erfüllenderes als das. Alles, was ich bisher gelernt und gemacht hatte, hat sich gelohnt. Es war auch sehr eindrücklich, die zerstörten Dörfer in Bosnien vom Helikopter aus zu sehen. Diese Bilder gehen einem sehr unter die Haut. Es ist anders, als sie im Fernsehen oder in der Zeitung zu sehen. Und man weiss genau, was es zu verhindern gilt.
Ich darf meine Leidenschaft vermitteln. Am Anfang eines SPHAIR-Kurses habe ich Mädels und Jungs, am Schluss sind es junge Erwachsene. Sie lernen so viel Selbstständigkeit und Selbstvertrauen: Wenn ein junger Mensch mit strahlenden Augen am Steuer eines Flugzeuges sitzt und dabei eigene Entscheide fällt, ist das unbezahlbar. Am Schluss eine Empfehlung aussprechen zu können, dass sie oder er Militär- bzw. Linienpilot:in werden darf, ist natürlich das Schönste.
Versuch zu verwirklichen, wovon du träumst. Denn man weiss nie, ob man es kann, wenn man es nicht probiert. Unsere Kernbotschaft ist: Wenn du vom Fliegen träumst und du es nicht versuchst, hast du keine Gewissheit. Bei der Ökonomie ist es genauso.
Ich möchte noch mehr die Welt bereisen – auf möglichst einfache Art und Weise. Es gibt so viele interessante Orte und Menschen auf dieser Welt.
Autorin: Graziella Bomio
Bilder: Peter Hauser