7 K rankenkassen spielen eine zentrale Rolle im Gesund- heitswesen. Sie fi nanzieren und treff en wich tige Entsch eidungen, strukturell und im individuellen Einzelfall. Welch e Rolle spielen dabei ökonomisch e und ethisch e Überlegungen? Alumna Maria Trott mann ist über- zeugt: «Ökonomie bedeutet, Ressourcen so einzusetzen, dass der grösstmöglich e Nutzen für den Mensch en entsteht.» Bei Gesund- heitsfragen gelange man mit dieser Philosophie sch nell an sch wierige Entsch eidungen. Zum Beispiel, ob im fortgesch ritt enen Lebensalter noch teure Therapien eingesetzt werden sollen. Trott mann meint hierzu: «Eine Entsch eidung muss nich t nur wirtsch aft lich en, sondern auch ethisch en Argumenten folgen.» Es sei daher wünsch enswert, dass im Ökonomiestudium auch Grundwissen zu sozialen und ethisch en Fragen vermitt elt wird. Die zentrale Frage für sie sei: Ist der Weg, wie wir im Moment in den Bereich Gesundheit und Medizin investieren, der beste Weg, um die gewünsch te Gesundheit und das Wohlbefi nden des Weg, um die gewünsch te Gesundheit und das Wohlbefi nden des Einzelnen zu erreich en? Dazu Trott mann: «Wir sollten die hohen Einzelnen zu erreich en? Dazu Trott mann: «Wir sollten die hohen Erwartungen, die wir an uns selbst, an Körper und Geist stellen, Erwartungen, die wir an uns selbst, an Körper und Geist stellen, gelegentlich hinterfragen. Für Patienten und Leistungs- gelegentlich hinterfragen. Für Patienten und Leistungs- erbringer können hierbei Initiativen wie erbringer können hierbei Initiativen wie ‹Choosing wisely› Orientierung geben. ‹Choosing wisely› Orientierung geben. Sie defi nieren Leistungen, die häufi g Sie defi nieren Leistungen, die häufi g zum Einsatz kommen, aber nich t für alle zum Einsatz kommen, aber nich t für alle Patienten sinnvoll sind.» Eine Doku- Patienten sinnvoll sind.» Eine Doku- mentationspfl ich t der Therapieziele mentationspfl ich t der Therapieziele bei teuren Therapien, voraussch auende bei teuren Therapien, voraussch auende Behandlungsplanung oder gemein- Behandlungsplanung oder gemein- same Fallbesprech ungen bei komple- same Fallbesprech ungen bei komple- xen Patienten seien Massnahmen, die xen Patienten seien Massnahmen, die konkret helfen, Kosten zu reduzieren. konkret helfen, Kosten zu reduzieren. Um etwas zu verändern, brauch e es Um etwas zu verändern, brauch e es aber auch Wissen, Pragmatismus, ein aber auch Wissen, Pragmatismus, ein off enes Mindset und die Fähigkeit, off enes Mindset und die Fähigkeit, sch wierige gesellsch aft lich e sch wierige gesellsch aft lich e sch wierige gesellsch aft lich e Fragen zu diskutieren, Fragen zu diskutieren, Fragen zu diskutieren, ohne die Ach tung vor ohne die Ach tung vor ohne die Ach tung vor dem Einzelnen zu dem Einzelnen zu dem Einzelnen zu verlieren. verlieren. N I M O N O K Ö S T I E H D N U S E G E I D Maria Trottmann hat an der UZH Volkswirtschaftslehre studiert und ist bei der Kranken- und Unfall- versicherung SWICA als Fachspezialistin Versorgungsforschung tätig. «Ökonomie bedeutet, Ressourcen so ein zusetzen, dass der grösstmöglich e Nutzen für den Mensch en entsteht.» «Der Mediziner als Heiler tritt zu sehr in den Hintergrund.» bewältigen zu können. Dabei müssen auch die Prioritäten zwisch en Wirtsch aft , Digitalisie- rung und Ethik neu defi niert werden», so Grätz. Das Weiter- bildungsprogramm sei deshalb ein wich tiger Sch ritt , um ein besseres Gleich gewich t zwisch en ökonomisch en und medizini- sch en Überlegungen zu fördern. «Es gibt Studien aus den USA, die besagen, dass Kliniken, die von einem ärztlich en Direktor geführt werden, wirtsch aft lich besser absch nei- den als jene, die von einem betriebswirtsch aft lich en CEO geführt werden. Das liegt wahrsch einlich am intrinsisch en Verständnis der Abläufe.» Oec. Dezember 2020