2 1 Wie Blockchain den Occasionsmarkt transparenter macht Eine solche Neuerung ist zum Beispiel die von AXA und Partnern entwickelte digitale Plattform «Car Dossier», die auf BlockchainTechnologie basiert. Darauf werden alle relevanten Informationen über den gesamten Lebenszyklus eines Autos gesammelt. Vereinfacht gesagt, funktioniert die Blockchain wie ein digitaler Kontoauszug, auf dem sämtliche Daten und Transaktionen rund um ein Auto aufgeführt sind, also zum Beispiel Immatrikulationen, Reparaturen oder Unfalldaten. «Der Besitzer verfügt dadurch über ein digitales Serviceheft, das absolut transparent, fälschungs sicher und nachvollziehbar ist», sagt Innovation Engineer Lorenz Hänggi, der seitens AXA Schweiz das «Car Dossier» mitentwickelt. Die beteiligten Firmen profitieren von einer Prozess optimierung und vom Zugang zu den Daten auf der Plattform. An «Car Dossier» arbeitet seit Projekt Lorenz Hänggi ist Innovation Engineer für Digital Products bei AXA Schweiz. beginn auch ein Team des Instituts für Informatik der Universität Zürich mit. Das vom Bund mitfinanzierte Projekt wurde von AXA gemeinsam mit AdNovum, der UZH, der AMAG, Mobility, der Hochschule Luzern und dem Strassenverkehrsamt Aargau entwickelt. Ziel des Projekts ist es, durch den Einsatz von Block chainTechnologie das Vertrauen, die Transparenz und die Effizienz der Transaktio nen auf dem Occasions markt zu erhöhen. Ganz ohne Nachteile kommt jedoch auch «Car Dossier» nicht aus, denn das offene Ökosystem der Blockchain bringt eine Demokratisierung der Daten mit sich. «Eine Voraussetzung für das Funktionieren der Plattform besteht in der Fähigkeit und der Bereitschaft aller Beteiligten, in einem Ökosystem zu denken», erklärt Hänggi. Das kann auch bedeuten, AXA hat 2015 die agile Transformation ins Leben gerufen, um Innovationen zu fördern. Konkurrenten auf die Plattform zu lassen, wie aktuell die Mobiliar. Zurzeit befindet sich «Car Dossier» in der abschliessenden Testphase. Das Golive ist für 2020 geplant. Innovation von innen und aussen getrieben Neben «Car Dossier» verfügt AXA Schweiz über diverse weitere tech basierte Projekte wie zum Beispiel «UPTO». Das im StartupModus entwickelte AutoAbo von AXA bietet eine einfache, flexible und transparente Alternative zum Autokauf oder Auto leasing mit SharingMög lichkeit. Zudem versucht AXA, interne Prozesse mit Machine Learning und Artificial Intelligence zu optimieren. So etwa im Bereich Kundenanfragen, die vermehrt über unzählige Kanäle eingehen. Hier sollen textbasierte Dialogsysteme, sogenannte Chatbots, die Mitarbeitenden im Kundendienst entlasten. Verschiedene Bots sind bei AXA bereits als neue Form der Kundeninteraktion in Betrieb, weitere befinden sich derzeit in der Pilotphase. In vielen anderen Fällen setzt AXA auf die Innovationskraft von Start ups, wie auch im Fall des AIStartups Veezoo, mit dem AXA diesen Sommer einen intelligenten dialogbasierten Assistenten für die Beratung im Aussen dienst lancierte. Veezoo hat eine Soft ware entwickelt, die auf Artificial Intelligence basiert und dank modern s ter Technologie grosse Datenmengen innert Sekunden analysieren und visualisieren kann. Währenddessen werden in den rund 50 agilen Produktteams laufend auch neue Ideen entwickelt, eine Innovations kraft, die nicht von ungefähr kommt. «Es braucht eine innovationsfördernde Unternehmenskultur, um dies zu ermöglichen», erklärt Francesco De Collibus, Enterprise Architect Digital Experience bei AXA Schweiz. Oec. Dezember 2019