on null auf 10’000 as Speiser hatten anfangs nicht einmal eine ollen gemeinsam etwas auf die Bein stellen. en Millionenumsatz – mit Amorana, Shop für Sexspielzeug. Priska Feichter Alan Frei und Lukas Speiser haben ihr Studium in Banking and Fi- nance an der Universität Zürich 2007 ab- geschlossen. Lukas war danach vier Jahre bei Goldman Sachs im Equity Sales und im Sales Trading tätig. Alan hat diverse Start-ups gegründet und leitete das Start-up Center an der UZH. 2014 haben sie gemeinsam Amorana gegründet. des Produkt kann überall gelagert werden. «Nur das System weiss, wo was liegt», erklärt Alan. Dafür kann das System die Mitarbeitenden, die die Bestellungen abarbeiten, auf dem kürzesten Weg durch das Lager führen. «Sehr ökonomisch – am Ende prägt einen das Studium doch mehr, als man denkt», schmunzelt er. «Die UZH stellt sich zwar nicht so in den Vordergrund, aber die Ausbildung ist top.» Wer heute in Glattbrugg im Lager steht, hat den Eindruck, dass alles einfach und reibungs- los läuft. Aber auf ihrem Weg mussten die beiden Gründer immer wieder mit unerwar- teten Situationen umgehen. «Wer ein Unter- nehmen gründen will, muss sich bewusst sein: Alles, was schief gehen kann, geht schief», sagt Lukas. Mal ist der Shop plötzlich nicht mehr online; mal bleiben Pakete im Regen stehen, mal werden Bestellungen aus Versehen doppelt versandt. Es braucht Durchhaltever- mögen. Und das über acht bis zehn Jahre, denn ein Unternehmen aufzubauen, dauert immer länger als gedacht. Ebenso wichtig sei es, einen klaren Fokus zu haben, ergänzt Alan. Als Un- ternehmer ist es typisch, dass beide immer wieder Ideen haben, was man noch machen könnte. «Man muss immer wieder nein sagen und fokussiert bleiben.» Zwei Gründer, zwei Persönlichkeiten Ein weiterer Faktor, der entscheidend ist, ist das Team. «Es braucht absolutes Commitment», be- tonen beide. Ihre Tage sind lang, oft sind sie 14 bis 16 Stunden im Büro. Zudem ergänzen sich die bei- den sehr gut: Alan ist der Netzwerker, der Spezia- list fürs Marketing. Lukas konzentriert sich auf den Bereich Finance, ist der Präzisere. «Unterschied- lich zu sein, macht es nicht immer einfach, aber gleichzeitig ist es unsere Stärke», sagt Lukas. Ihre Unterschiedlichkeit macht sich auch im Pri- vaten bemerkbar: Alan ist der Extrovertiertere und wurde durch diverse Fernsehauftritte und Zei- tungsinterviews bekannt, weil er sein materielles Hab und Gut auf 120 Dinge reduziert hat. Er konsu- miert durchaus gerne, will aber keine Dinge mehr anhäufen, die er nicht wirklich braucht. Ausserdem reist er gerne und hat sich zum Ziel gesetzt, alle Hauptstädte Europas zu besuchen. Elf fehlen ihm noch. Über Lukas findet man im Netz hingegen wenig, was nicht auf das Unternehmen bezogen ist. Er ist dafür ein begeisterter Sportler und liest gerne Bücher über Unternehmer. Eines, das ihn geprägt hat, ist «The slight edge» von Jeff Olson: Es beschreibt, wie sich das Prinzip des Zinseszinses auf das Leben anwenden lässt. Oder wie kleine, stetige Veränderungen am Ende zu etwas Grossem führen können. So wie bei Amorana. Oec. Dezember 2018 17